Über des deutschen Menschen Wurzeln …

 

Oft leben Menschen hier in Mitteleuropa mit und unter uns, deren ganz persönliches Schicksal einem im oberflächlichen Alltagsleben gar nicht bewusst wird:

Was für ein Schicksal hat so ein dunkelhäutiger TATORT-Kommissar, von dem man irgendwie beiläufig erfährt, dass er im Bayerischen gross geworden ist!?

Nach der sog. Wende von 1989 erfuhr der Rechtsradikalismus ganz neue extreme Auswüchse. Regelrechte Progrome und fremdenfeindliche, feige Morde drohten fast wieder Alltag in Deutschland zu werden …

Manchmal aber wird die Wut darüber zu Kraft – und ein Mensch, dem das in bewundernswürdiger Weise gelungen ist, ist Mo Asumang. Aufgeschreckt durch einen rechtsradikalen Liedtext mit Morddrohung, begann sie nach den Ursachen solcher Gewaltgedanken zu suchen:

Was trieb die Nazis damals an, was treibt sie auch heute an? Was macht das, in anderen Menschen ein Feindbild zu sehen, das nur durch Mord scheinbar erleichtert werden kann? Das eigentlich Furchtbare an den Vorgängen in Deutschland nach 1990 ist ja die Tatsache, dass sie uns allen die Unfähigkeit, aus der Geschichte gelernt zu haben, bestätigte.

Deutschland führt gar wieder Krieg? – Was radiert die Traumatisierungen von Stalingrad innert ein, zwei, drei Generationen vollkommen aus?

Mensch, wo ist deine Heimat? Wo ist der Halt?

Das sind ganz persönliche und individuelle Fragen – und „spannend“ wird es immer dort, wo Menschen den Mut finden, sie öffentlich zu stellen: Die Gewaltandrohung ist Anlass für Mo Asumang, diese Fragen in ihrem Dokumentarfilm radikal zu stellen: Ihr ghanaesischer Vater, ihre deutsche Mutter: Wie war das damals?

Sie macht sich auf diese Suche nach ihrer Heimat: Nicht nur in Ghana, nicht nur in Deutschland, sondern es tut sich eine geistige Dimension auf, die bisher ihr selbst so unbekannt war.

Und es tut sich auch ein Abgrund auf: Spiritualität kann wie bei den Nazis schwarzmagisch menschheitsverbrecherisch-kriminell mißbraucht werden.

Sie zieht nun von Schule zu Schule – und erzählt:

Ganz  arm dran wären wir in diesem Land ohne sie, ohne Menschen wie sie …

 

Gunther Thriene

 

 

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