Das Haus der Frau von Stein wird heute verkauft …


… oder: Wie man die Menschheit leichtfertig kulturlos zu machen versucht:


In Weimar wird heute der umstrittene Verkauf des Hauses der Frau von Stein perfekt gemacht. Am Vormittag wollen die Stadt und der spanische Kunstsammler Joan Bofill offiziell den Kaufvertrag unterschreiben. Der Unternehmer aus Barcelona will in den nächsten drei Jahren rund 1,4 Millionen Euro in das Gebäude investieren und ein Kunstmuseum einrichten. (Zitat von mdr.de)


Was geschieht, kann eigentlich nur der ermessen, der Goethes Leben seelisch-geistig betrachten kann. Goethe hatte Charlotte von Stein viele Jahre als engste Vertraute an seiner Seite. Die ganze Menschheit verdankt gerade dieser Liebe eine Vielzahl ihrer schönsten Zeugnisse in Form von Gedichten und Briefen.

Heute wird diese Liebe schon in Abrede gestellt, weil die heutigen Moral-Apostel und Viagra-Junkies etwas gar nicht mehr zu denken in der Lage sind:

Was mutete das Schicksal Goethe und Frau von Stein zu? Etwa zu lernen, dass gar nicht „Tisch und Bett zu teilen“ nur Liebe ist, sondern die bedingungslose seelische Hingabe an die/den Geliebte(n)? Ja, dass Liebe erst wirklich wächst, wenn sie bedingungslos ist?

Wir wissen, dass diese Liebe endete. Aber sie war der kulturgeschichtliche Beginn einer neuen Qualität in der Begegnung von Mann und Frau, ohne die Goethes Iphigenie und auch die Begegnung mit und Liebe zu Christiane schlicht undenkbar ist.

Die Götter waren ihm hold, weil er auf sie achtete.

Was machen sie mit Völkern, die sie verachten und ihr Geistes-Erbe verscherbeln!?

Nachtrag 15.10.2008: Der Verkauf ist getätigt: „Damit wechselt das Haus für den Kaufpreis von 325.000 Euro den Besitzer.“ Ein Schnäppchen für den Käufer …

… in Zeiten, in denen der deutsche Staat fast gleichzeitig mehrere Hundert Milliarden €uro in konkursite Bankenkonzerne pumpen will.

Menschheitsverbrecherische Theokraten und ihre willfährigen Regierungen handeln so.


Gunther Thriene

 


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